Glockenturm am Olympiastation in Berlin
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Presse

Ins rechte Licht gerückt
Berliner Woche, 10. Mai 2006

Noch immer ist der Nationalsozialismus mit unserem Leben verkettet, so dass es Anstrengungen bedarf, sich aus dieser Verstrickung zu lösen.

Neben dem olympischen Fackellauf gehören dazu auch die Stadtensembles wie der Flughafen Tempelhof, der Fehrbelliner Platz und das Reichssportfeld. Auf letzterem befindet sich der Glockenturm mit der darunter befindlichen symbolträchtigen Langemarckhalle. Die flandrische Schlacht bei Langemarck wurde von nationalsozialistischen Kreisen zur Heldenschlacht verklärt. Makaber war insbesondere, dass Hitler unmittelbar bevor die Olympiade von 1936 eröffnet werden sollte, die Mitglieder des IOC stehen ließ, um mit dem Kriegsminister in der Langemarckhalle der Schlacht zu gedenken.

An eben jener Stelle wurde jetzt die Ausstellung des Deutschen Historischen Museums „Geschichtsort Olympiagelände 1909 – 1936 – 2006“ eröffnet. Entscheidende Impulse verlieh dem Unternehmen der Architekt Volkwin Marg. Seinem Architekturbüro war es bereits gelungen, bei der Rekonstruktion des Olympiastadions die Balance zwischen kulturhistorischem Denkmal und modernem Funktionsgebäude zu verwirklichen.

Ähnliches strebte er mit dem neuen Dokumentationszentrum an: Die vorhandene Architektur nutzend sollte das Olympiagelände eine historische Kommentierung finden. Die gliedert sich in fünf Bereiche: Der erste Teil stellt die Veränderung der deutschen Turnbewegung bis zur Entwicklung des Sports unter der Naziherrschaft dar. Der zweite Teil ist den Olympischen Spielen 1936 gewidmet. Im dritten Teil wird die Baugeschichte dokumentiert. Der vierte Teil der Ausstellung zeigt die Nutzung bis heute, wo auch Hertha BSC einen angemessenen Platz findet, und der fünfte Teil kommentiert den Ursprung und die Geschichte des Langemarck Mythos. ...
FW

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